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Die 20 dicksten Diät-Lügen beim Abnehmen

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    Die aktuelle Lebensweise bietet den meisten Menschen in Deutschland kaum Bewegung, dafür tägliches langes Sitzen und sehr gehaltvolle Nahrung.

    Die deutsche Bevölkerung ist im Schnitt so dick wie noch nie. Abnehmtipps, die ganz einfach und ohne große Theorien Pfunde purzeln lassen sollen, gibt es vielleicht genauso viele, wie Diätvarianten.

    Eine echte Ernährungsumstellung ist mit Aufwand und Disziplin verbunden: Nur allzu gerne hören wir daher Tipps, die eine Gewichtsabnahme „nebenher“ versprechen sollen.

    Ernährungswissenschaftler widersprechen jedoch den meisten dieser Abnehm-Irrtümer oder schränken den tatsächlich zu erwartenden Nutzen deutlich ein.

    1. Light-Produkte: weniger Zucker, weniger Fett, weniger Hüftgold?

    Die Idee klingt verführerisch: Nicht am Essen sparen zu müssen und trotzdem abzunehmen.

    Dies scheinen sogenannte Light-Produkte zu versprechen. Sie warten mit reduziertem Fett- oder Zuckergehalt auf, was die Kalorienmenge, bei gleichbleibender Portionsgröße, reduziert.

    Eines der Probleme hierbei: Sowohl Zucker als auch Fett dienen als Geschmacksträger.

    Damit die Produkte in der Light-Ausgabe dem Verbraucher trotzdem munden, wird beispielsweise oft reduziertes Fett durch eine erhöhte Zuckerzugabe kompensiert.

    Auch ist das Sättigungsgefühl nach einer Light-Mahlzeit nicht so hoch, wie nach dem Verzehr herkömmlicher Produkte. In der Folge wird die Portionsgröße erhöht – und am Ende nicht selten dieselbe Kalorienmenge verspeist, wie ohne Light-Produkt.

    Zudem bedeutet „Light“ nicht automatisch „kalorienarm“. Eine Überprüfung der Nährwertangaben ist auch bei Light-Produkten sinnvoll. Auch wenn sie weniger Kalorien als konventionelle Produkte aufweisen, kann die Kalorienmenge, je nach Produkt, trotzdem noch hoch sein.

    2. Ernährung ohne Zucker als Garant für Schlankheit?

    Die Vorstellung einer sogenannten „zuckerfreien“ Ernährung basiert auf einem Missverständnis. Da Zucker der Energielieferant für das Gehirn ist, und Kohlehydrate vom Körper in Zucker umgewandelt werden, ist eine tatsächlich zuckerfreie Ernährung nicht möglich.

    Selbst wenn ausschließlich Brot und Gemüse konsumiert würde, fände im Körper noch eine Zuckerversorgung statt.

    Gemeint ist in den meisten Fällen eine Ernährungsweise, die so weit wie möglich auf Lebensmittel mit zugesetztem Zucker verzichtet.

    Dies kann im Rahmen einer Ernährungsumstellung sinnvoll sein, da somit viele, aufgrund ihrer Zusammensetzung oftmals hochkalorische, Süßigkeiten automatisch wegfallen.

    Übergewichtige Ratten wiesen in einer Studie einen erhöhten Konsum süßer Nahrungsmittel auf, als normalgewichtige.

    Sie scheinen auf die Geschmacksrichtung „süß“ schwächer zu reagieren und müssen daher mehr zu sich nehmen, um denselben „Belohnungseffekt“ im Gehirn hervorzurufen. Dieses Empfinden könnte bei Menschen ähnlich sein.

    3. Dauerhaft schlank durch Low-Carb-Diäten

    Einige Diätformen setzen auf eine niedrige Aufnahme von Kohlehydraten. Zu diesen „Low-Carb-Diäten“ zählen viele, sich in ihren Feinheiten unterscheidende Konzepte.

    Der Energiebedarf wird dabei meist durch eine erhöhte Aufnahme von Fett und/oder proteinreicher Nahrung gedeckt.

    Dies soll zu einer langfristigen Gewichtsreduktion führen.

    Während die ersehnte Gewichtsreduktion häufig eintritt, betreffen Kritikpunkte meist mögliche gesundheitliche Auswirkungen. Über Langzeitfolgen können noch keine wissenschaftlich gesicherten Aussagen getroffen werden.

    In Einzelfällen ist es bereits zu gefährlichen Störungen des Stoffwechsels gekommen, wenn beispielsweise durch die erhöhte Fettaufnahme das Säuregleichgewicht des Körpers durcheinandergeriet.

    Metabolic Balance – der Trend zum Abnehmen

    4. Lieber mehrere kleine Mahlzeiten als wenige große?

    Die oft aufgestellte Behauptung, es sei zum Abnehmen besser, viele kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen, als wenige große, konnte bis jetzt laut Ernährungsexperten nicht bestätigt werden.

    Als wichtigster Faktor gilt die tägliche Kalorienbilanz, also die Kalorienaufnahme über die Nahrung und der Kalorienverbrauch durch körperliche Tätigkeiten. Werden weniger Kalorien aufgenommen als verbrannt, werden nach und nach die Fettreserven des Körpers aufgebraucht.

    Ob Nahrung dabei eher verteilt in kleinen Portionen oder in zwei, drei großen Portionen konsumiert wird, ist nicht sonderlich ausschlaggebend.

    Oftmals sind es übrigens nicht die ganzen Mahlzeiten, die zu einem Kalorienüberschuss führen, sondern die „Knabbereien“ zwischendrin.

    5. Das einfachste Abnehmen mit FdH?

    Bei der „Friss-die-Hälfte“-Methode wird auf keine besonderen Zusammenstellungen, Zeitpunkte oder Rezepturen der Mahlzeiten geachtet, sondern lediglich die Hälfte von jeder normalerweise verspeisten Portion konsumiert.

    Dass dadurch ein Abnehmen ermöglicht wird, liegt auf der Hand – eine Reduzierung der aufgenommenen Kalorien bei gleichbleibendem Lebenswandel verringert selbstverständlich das Körpergewicht.

    Problematisch ist jedoch der gesundheitliche Aspekt. Wenn eine ungesunde oder nicht optimale Ernährung auf die Hälfte reduziert wird, werden auch nur 50 % der vielleicht sowieso schon rar gesäten Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und anderer gesunder, und vom Körper benötigten, Nährstoffe aufgenommen.

    Da ein Abnehmen am gesündesten und nachhaltigsten durch eine gesunde, ausgewogene Ernährungsweise geschieht, stellt eine so substanzielle Reduzierung der Nahrung keine gute Alternative dar.

    Da die Versorgung mit Kalorien bei einer Reduzierung um die Hälfte zudem nur bei einer massiven Überernährung in eine immer noch gesunde Kalorienaufnahme resultieren kann, ist FdH zudem keine langfristig durchführbare Ernährungsweise.

    Nach Beendigung einer FdH-Diät ist daher meist mit den vollen Auswirkungen des befürchteten Jojo-Effekts zu rechnen.

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