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Medikamenten-Abhängigkeit – verkannte Gesundheitsgefahr

    Die Abhängigkeit von Medikamenten ist immer noch eine verkannte Gesundheitsgefahr, obwohl bereits über 1,5 Millionen Bürger davon betroffen sind. Der Hauptgrund für die Einnahme liegt in der gesteigerten Leistungsfähigkeit.

    Zudem sollen Schmerzen bekämpft werden oder da Wohlbefinden verbessert werden. Viele missbrauchen Medikamente, um schwierige Lebenssituationen zu überstehen oder Probleme zu verdrängen. Im Beruf oder während eines Studiums sollen Medikamente dazu verhelfen, leistungsfähiger zu sein oder stets gute Laune zu haben. Hobby- und Breitensportler gehören ebenfalls zu der Gruppe, die gerne zu leistungssteigernden Mitteln greift.

    Das Fatale ist, dass den Betroffenen der Medikamenten-Missbrauch gar nicht klar ist. Deshalb kann auch der Missbrauch fast unbemerkt in eine Abhängigheit übergehen. Zum einen geht es hier um Mittel, die ohne Rezept zu bekommen sind. Zum anderen sind aber auch Ärzte für dieses Problem verantwortlich, weil zu oft Medikamente über einen zu langen Zeitraum verschrieben werden. Dies ist beispielsweise bei Psychopharmaka der Fall und ebenso bei Schmerzmitteln wie für Migräne.

    Es gibt verschiedene Anzeichen, die sich dann bemerkbar machen, wenn schon eine Abhängigkeit besteht:

    • Wird ein Schmerzmittel genommen, folgt anschließend ein Dauerkopfschmerz.
    • Damit das Medikament wirken kann, muss die Dosierung immer wieder erhöht werden.
    • Der Betroffene hat mit einer Schläfrigkeit zu tun, die sich meistens bis zum Mittag hält.
    • Kann das Medikament nur mit Rezept bekommen werden, so macht sich der Betroffene sorgenvolle Gedanken was passiert, wenn der Arzt kein Rezept mehr ausstellen wird.
    • Der Betroffene holt sich bei mehreren Ärzten ein Rezept.
    • Er legt sich einen Vorrat an Medikamenten zu.
    • Der Abhängige verschweigt vor dem Arzt und auch vor seinen Mitmenschen, dass er Medikamente nimmt.
    • Um nicht aufzufallen, wird das Mittel auch immer in anderen Apotheken geholt.
    • Die Dosierungsanleitung und die Einnahmedauer, die vom Arzt empfohlen wurde, wird übergangen.
    • Beruhigungsmittel oder Mittel gegen Schlafprobleme werden bereits seit vier Wochen oder länger eingenommen.
    • Zumindest wird eine Tablette immer mit sich getragen.

    Wenn man selbst erkennt, dass man abhängig von Medikamenten geworden ist, so sollte der Weg zum Arzt oder zum Therapeuten nicht gescheut werden. Vor dem Arzttermin oder dem Termin mit einem Psychotherapeuten sollte aufgeschrieben werden, wie oft man täglich das Medikament einnimmt, in welcher Dosierung und über welchen Zeitraum das Mittel bereits genommen wird. Andere Anlaufstellen, die dabei helfen, von der Abhängigkeit loszukommen, sind Sucht-Beratungsstellen und Selbsthilfe-Gruppen.

    Folgende Medikamente gehören zu den Mitteln, die abhängig machen:

    • Schmerzmittel
    • Beruhigungsmittel – sogenannte Tranquilizer
    • Aufputsch-Mittel wie beispielsweise Ephedrine oder Amphetamine.
    • Appetitzügler
    • Hustensäfte, vor allem die Hustenblocker mit Codein.